top of page

Festivalsupermärkte: Neue Studie der IST-Hochschule zeigt Potenziale  

  • Redaktion
  • vor 3 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Festivalsupermärkte haben sich längst als fester Bestandteil großer Musikfestivals etabliert. Doch wie werden sie von den Gästen wahrgenommen? Und sind sie möglicherweise eine Bedrohung für klassische Getränke- und Essensstände? Eine aktuelle Studie der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Sinnvoll in das Festivalangebot integriert, kann ein Festivalsupermarkt nicht nur die Zufriedenheit der Gäste steigern, sondern auch wirtschaftliche und nachhaltige Vorteile für Veranstaltende mit sich bringen – ohne bestehende Erlösquellen zu gefährden.


Impressionen von Festivaldirektor und IST-Dozent Tom Naber (links) und Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer (rechts) forschen und lehren zum Thema Festivalsupermärkten

Ein temporär aufgebauter Festivalsupermarkt auf dem Deichbrand Festival im Jahr 2024. Copyright: Privatfoto Tobias Böttjer

Supermarkt statt Foodcourt? Ein weitverbreiteter Irrtum


Die nicht-repräsentative Studie basiert auf einer Online-Befragung von über 111 Festivalfans. Den Ergebnissen nach nutzen viele Gäste von großen Festivals mit angeschlossenem Campinggelände das Supermarktangebot für Grundnahrungsmittel, Snacks und alkoholfreie Getränke. Doch für warme Speisen und besondere kulinarische Erlebnisse suchen sie weiterhin die gastronomischen Stände vor Ort auf.


„Eine Kannibalisierung der Umsätze klassischer Verkaufsstände konnten wir nicht nachweisen“, so Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer. „Vielmehr zeigt sich, dass Festivalsupermärkte das Gesamtangebot abrunden und die Verweildauer sowie das Konsumverhalten der Gäste positiv beeinflussen.“ Der Professor für Kommunikationsmanagement führte die Studie gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Tom Naber und Absolvent Tobias Böttjer durch.


Festivaldirektor und IST-Dozent Tom Naber (links) und Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer (rechts) forschen und lehren zum Thema Festivalmanagement

Festivaldirektor und IST-Dozent Tom Naber (links) und Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer (rechts) forschen und lehren zum Thema Festivalmanagement an der IST-Hochschule: Copyright: IST-Hochschule


Preisgestaltung und Sortiment als Erfolgsfaktoren


Die Untersuchung der IST-Hochschule zeigt zudem, dass die Akzeptanz eines Festivalsupermarktes stark von der Preis- und Sortimentsgestaltung abhängt. „Gäste erwarten faire Preise und eine breite Auswahl, die auch unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse berücksichtigt“, so die Einschätzung des Festivalprofessors. Bauer weiter: „Veranstaltende stehen somit vor der Herausforderung, den Supermarkt strategisch so zu integrieren, dass er die bestehenden Angebote ergänzt und nicht in direkte Konkurrenz tritt.“


Nachhaltigkeitsvorteile durch Festivalsupermärkte


Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Wirkung von Festivalsupermärkten auf die Nachhaltigkeit von Musik-Open-Airs. „Wer weiß, dass es einen Supermarkt auf dem Festival gibt, muss keine Lebensmittel mitbringen, reduziert dadurch sein Gepäckvolumen wesentlich und hat so die Möglichkeit, auf das Auto zugunsten einer nachhaltigen Bahnanreise zu verzichten“, so Bauer. „Das kann den CO₂-Fußabdruck der Anreisenden merklich reduzieren.“


Zudem ermöglicht ein zentral organisiertes Angebot eine gezieltere Steuerung von Verpackungsmüll, beispielsweise durch Mehrweg- oder Pfandsysteme, die vom Einzelhandel einfacher umgesetzt werden können als von einzelnen Ständen. „Veranstaltende können durch eine bewusste Sortimentsgestaltung und nachhaltige Kooperationen mit Supermarktketten aktiv zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und unnötigen Einwegverpackungen beitragen“, so der Festivalprof.


Kooperationen bieten Planungssicherheit


Für Veranstaltende kann die Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel eine attraktive Möglichkeit sein, um wirtschaftliche Stabilität jenseits der Ticketverkäufe zu sichern. „Die Studie lässt darauf schließen, dass Gäste die Kooperationen zwischen Supermarktketten und Festivals überwiegend positiv wahrnehmen – insbesondere dann, wenn sie mit einem klaren Mehrwert für die Festivalgäste verbunden sind“, schlussfolgert Bauer. Langfristige Partnerschaften bieten dabei nicht nur finanzielle Vorteile, sondern ermöglichen auch eine zuverlässige Infrastrukturplanung.


Forschung für die Praxis: Die Rolle der IST-Hochschule


„Unsere Studie zeigt, dass Festivalsupermärkte keine Konkurrenz zur bestehenden Festivalgastronomie darstellen müssen, sondern als wertvolle Ergänzung wirtschaftlich und nachhaltig sinnvoll eingesetzt werden können“, erklärt Bauer. Die Forschung seines Teams an der IST-Hochschule beschäftigt sich intensiv mit wirtschaftlichen und strukturellen Entwicklungen in der Festivalbranche und bietet praxisnahe Erkenntnisse für Veranstalter.


Mehr Informationen zu den Studiengängen und Weiterbildungen im Eventmanagement an der IST-Hochschule und am IST-Studieninstitut gibt es unter www.ist.de/eventmanagement-studium.


 

IST-Hochschule für Management


Die „IST-Hochschule für Management“ bietet branchenspezifische Fernstudiengänge in den Bereichen „Kommunikation & Wirtschaft“, „Tourismus & Hospitality“, „Sport & Management“ sowie „Fitness & Gesundheit“ an. Darunter zum einen Bachelorstudiengänge, die sich sowohl für Schulabgänger:innen eignen, die einen beruflichen Einstieg in die jeweilige Branche anstreben, als auch für Personen, die bereits über Berufserfahrung verfügen und den nächsten Karriereschritt vorbereiten möchten. Und zum anderen Masterstudiengänge für den nächsten Schritt auf der Bildungs- bzw. Karriereleiter. Nahezu alle Studiengänge werden neben einer Vollzeit-Variante und einer Teilzeit-Variante auch als duales Studium angeboten – also als Kombination von einer praktischen Berufsausbildung im Betrieb und der wissenschaftlichen Lehre einer Hochschule. Alle Angebote zeichnen sich aus durch eine hohe Flexibilität, eine moderne Wissensvermittlung mit Online-Vorlesungen und Online-Tutorien, eine ausgesprochene Praxisnähe sowie die Möglichkeit, persönliche Wahl-Themenschwerpunkte zu setzen. Die Studierenden erreichen so anerkannte akademische Abschlüsse, die sie für Führungspositionen im mittleren und gehobenen Management qualifizieren.

Comments


bottom of page